Die Standortfrage

Die Standortfrage

Anfang 2005 schließlich bildete sich unter Vorsitz von Bürgermeister Paul Hermreck eine Arbeitsgruppe zur Erweiterung zum Neubau des Feuerwehrgerätehauses Verl. Es wurde festgelegt, dass zunächst der räumliche Bedarf festgestellt und alle Optionen geprüft werden sollten. Das Ziel war, nicht unter Zeitdruck, aber zeitnah eine Lösung zu erarbeiten.

Die wichtigste Frage jedoch war die nach dem Standort. Um sie zu beantworten, sollten alle Anforderungen, die das neue Feuerwehrgerätehaus erfüllen musste, gesammelt werden.

Die Feuerwehr sowie der Rettungsdienst machten deutlich, dass es sehr wichtig sei, dass Feuerwehr und Rettungsdienst weiterhin an einem Standort untergebracht würden: Die Zusammenarbeit zwischen der Feuerwehr und dem Rettungsdienst hatte sich seit der Unterbringung der Rettungswache im Feuerwehrgerätehaus 1998 überaus positiv entwickelt; es gab und gibt zahlreiche gemeinsame Einsätze; alle Beteiligten kennen sich und ihre Arbeitsweise und dies kommt dem Einsatzerfolg zu Gute. Außerdem sollte erstmals die Jugendfeuerwehr eigene Räume in diesem Feuerwehrgerätehaus erhalten und wieder eine Dienstwohnung geschaffen werden.

mögliche Standorte werden diskutiert

In den folgenden Monaten wurden verschiedene Standorte für ein neues Feuerwehrgerätehaus mit Rettungswache diskutiert:

  • Fläche links neben dem Lidl-Markt (allerdings nur 4.000 m² groß)
  • Eckgrundstück Sürenheider Straße/ Zum Meierhof
  • Straße Zum Meierhof im Anschluss an die Wohnanlage Kaltefleiter
  • Eckgrundstück Westring/Westfalenweg 
  • Fläche am Östernweg hinter der Tankanlage
  • Fläche Sender Straße/Poststraße.

In einer Sitzung des Rates im September 2005 informierte die Verwaltung über den aktuellen Sachstand zum Neubau bzw. zur Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses mit Rettungswache: Unter der Voraussetzung, dass die erforderlichen Flächen von der Raiffeisen-Genossenschaft (540 m2), der Post AG (237 m2) sowie von der Telekom (334 m2) erworben werden könnten, meinte die Verwaltung, am bisherigen Standort ein zukunftsweisendes Feuerwehrgerätehaus mit Rettungswache bauen zu können.

Das Festhalten am alten Standort gab in Verl Anlass für lebhafte Diskussionen. Die einen meinten, dass das neue Feuerwehrgerätehaus mit Rettungswache an der neuen Nord-Ostumgehung in der Nähe der Schützenhalle stehen müsse, andere waren der Auffassung, dass es weiter im westlichen Teil unserer Kommune errichtet werden solle. Das Feuerwehrgerätehaus noch weiter östlich anzuordnen wäre falsch gewesen, weil nach Osten hin außer dem Löschzug Verl auch der Löschzug Kaunitz zum Einsatz kommt und damit dieses Gebiet gut abgedeckt ist.

Natürlich hätte das neue Feuerwehrgerätehaus mit Rettungswache weiter westlich gebaut werden können, allerdings im westlichen Ortskern und nicht im Westen der Kommune. Der westliche Ortskern beginnt westlich der Hauptkreuzung und endet am Westring. Ein geeignetes Grundstück in entsprechender Größe an der Verkehrsachse Gütersloher/Paderborner Straße stand aber nicht zur Verfügung. Ein Standort für das Feuerwehrgerätehaus mit Rettungswache westlich des Westrings war aus Sicht von Feuerwehr und Rettungsdienst nicht vorstellbar.

Für die Feuerwehr gab es mehrere Gründe, am alten Standort festzuhalten:

  1.  Er liegt an der Hauptverkehrsachse, die sich mit Gütersloher und Paderborner Straße von West nach Ost durch das gesamte Einsatzgebiet zieht. Viele Kameraden wohnen und arbeiten südlich dieser Verkehrsachse. Die Kameraden müssen nicht nur bei Alarm schnell ausrücken, sondern zunächst ebenso schnell das Feuerwehrgerätehaus erreichen können.
  2. Von diesem Standort kann sehr schnell in alle Richtungen ausgerückt werden. Innerhalb der vorgeschriebenen Hilfsfrist von acht Minuten kann der Löschzug Verl in den Stadtteilen Sende und Bornholte-Bahnhof eintreffen. Der Stadtteil Sürenheide ist allerdings nicht in dieser Frist zu erreichen; angesichts der Verkehrsverhältnisse wärehier jedoch auch ein weiter westlich gelegenes Feuerwehrgerätehaus nicht günstiger gewesen.

Vor diesem Hintergrund war es richtig, das Feuerwehrgerätehaus im Ortskern Verl am Florianweg zu belassen, und im Stadtteil Sürenheide, in dem heutzutage immerhin schon mehr als 4.000 Menschen leben und in dem in den letzten Jahren erhebliche Industrie angesiedelt wurde, einen dritten Standort aufzubauen. Drei Feuerwehrstandorte sind für eine Stadt wie Verl nicht zu viel.

Auch der Rettungsdienst kam nach einer intensiven Prüfung zu dem Ergebnis, dass der alte Standort auch der neue Standort sein sollte. Von der Rettungswache Verl werden nicht nur Einsätze im Stadtgebiet, sondern auch zahlreiche Einsätze in den Nachbarkommunen und sogar auf der BAB A 2 gefahren. Von dem jetzigen Standort kann der Rettungsdienst in alle Richtungen zügig ausrücken.