Bereits im Jahr 1824, also lange vor der Gründung einer offiziellen Feuerwehr in Verl, veranlassten die Behörden für das Kirchspiel Verl die Anschaffung einer Feuerspritze und die Errichtung eines Spritzenhauses im Dorf. Das Spritzenhaus verursachte dem Kirchspiel Kosten in Höhe von 57 Reichstalern, 28 Silbergroschen und 4 Pfennigen.
Im Jahr 1839 hieß es, dass die Feuerspritze in einem besonderen Schuppen stand; es fehlten die Decke, Feuereimer, Haken und Leitern.
Am 21. April 1885 brannte das Haus Blankemeyer. Es ist übermittelt, dass für die Löscharbeiten die alte Spritze aus dem Spritzenhaus herausgeholt wurde, das damals neben dem Haus des Schneidermeisters Johann Grochtdreis am alten Friedhof stand. Der alte Friedhof war über ein Jahrhundert der Begräbnisplatz für das Kirchspiel Verl und befand sich damals am Ort des heutigen Denkmalplatzes an der Hauptstraße.
Im Jahre 1888 schließlich wünschte das Amt Verl den Neubau eines Spritzenhauses nebst Polizeigefängnis auf dem Gelände des alten Friedhofes zu errichten, nachdem 1873 ein neuer Friedhof eröffnet worden war und die Kirchengemeinde den alten Platz verkaufen wollte. Die Pläne der Amtsverwaltung, hier ein neues Spritzenhaus mit Polizeigefängnis zu errichten, scheiterten allerdings aufgrund des Ausbleibens der Genehmigung der kirchlichen Behörde.
Im Jahre 1891 beantragte der Schneidermeister Grochtdreis in Verl bei der Gemeinde, ihm den alten Spritzenhausplatz zu verkaufen. Am 16. August 1891 schließlich beschloss die Gemeindevertretung Verl, ihm den alten Spritzenhausplatz, von dem das alte Spritzenhaus abgebrochen worden war, zum Preis von 45 Reichsmark abzutreten.