Kraftfahrdrehleiter KL 26+2
Anfang der dreißiger Jahre wurde bei Drehleiterfahrzeugen der Leitersatz aus Ganzstahlprofilen genietet. Die Fahrerhäuser wurden in geschlossener Bauweise ausgeführt, die Mannschaftsbank hinter dem Fahrerhaus blieb nach hinten offen, bekam aber ein Dach und Seitenwände.
In den dreißiger Jahren wurden Kraftfahrdrehleitern vom Typ KL 26 +2 (bzw. DL 26 + 2) in beträchtlicher Anzahl von den beiden Leiterherstellern Magirus und Metz produziert. Neben den am häufigsten verwendeten Fahrgestellen Magirus und Mercedes baute Metz 1936 auch eine vermutlich einmalige Serie auf MAN-Fahrgestellen. Das Reichsluftfahrtministerium erhält fünf Metz KL 26 +2 auf MAN D1 Fahrgestellen in der üblichen grauen Lackierung. Wo die Leiterfahrzeuge stationiert werden, ist nicht bekannt.
Das folgende Bild zeigt alle fünf MAN-Drehleiterfahrzeuge der 30er Jahre, die für das Reichsluftfahrtministerium auf MAN-Fahrgestellen gebaut worden sind. Ein Bild aus dem Buch »Feuerwehr Klassiker – Die Geschichte der MAN-Feuerwehrfahrzeuge«.
Unser Fahrzeug ist das Einzige dieser Art, welches wiederentdeckt worden ist!
Dieser Nachweis findet sich in dem Buch »Feuerwehr Klassiker – Die Geschichte der MAN – Feuerwehrfahrzeuge« von Dieter Hasemann, Motorbuch-Verlag Stuttgart 1994.
Zitat aus dem Buch:
»Überraschenderweise ist ein Fahrzeug kürzlich wiederentdeckt worden. Ein Fahrzeugliebhaber hat das seltene Stück von einem Bauunternehmer in Bad Segeberg erworben und in der eigenen Werkstatt restauriert. Bis Januar 1969 stand die alte DL 26 im Dienst der BF Neumünster, die das Fahrzeug 1947 von einem Autohändler für 6.000,– RM gekauft hat. Da schon damals keine Fahrzeugpapiere vorhanden waren, ist nicht bekannt, wo die Leiter in den Kriegsjahren eingesetzt war. Während der Dienstzeit in Neumünster erfährt das Fahrzeug einige Umbauten. So wird die alte Saugbremse durch eine Druckluftbremse ersetzt und die Mehrscheibenkupplung durch eine Einscheibenkupplung. Auch der Leitersatz wird 1955 generalüberholt, die Holzsprossen werden ausgebaut, die Leitersegmente gereinigt und das ganze Fahrzeug erhält eine neue Lackierung, selbstverständlich wieder in Rot.«
Aus diesen Schilderungen wird deutlich, um welch eine Rarität es sich bei dieser Drehleiter handelt. Der Erhalt stellt somit auch einen wertvollen Beitrag zur deutschen Feuerwehrgeschichte dar. Deshalb hat der Förderverein es sich zur Aufgabe gemacht, dieses Fahrzeug für die Nachwelt zu erhalten. Auf der nächsten Seite lässt sich erkennen, in welchem Zustand sich das Fahrzeug bei Übernahme befand und wie weit die Restaurierung bis heute fortgeschritten ist.
Abholung des Fahrzeugs am 29. Dezember 2003 bei der Firma Sirp
Demontage des Leiterpaketes
Fortschritte im Jui/August 2010
Montage des Leiterpaketes am 5. November 2011
Vorstellung zu den Jubiläumsfeierlichkeiten 2013