Feuer und Flamme von Anfang an...
Um auch in Zukunft immer ausreichende Mitglieder in den Einsatzabteilungen der Feuerwehr Verl zur Verfügung zu haben und den Nachwuchs zu fördern, fand am 3. März 2001 im Gerätehaus Kaunitz die offizielle Gründungsveranstaltung der Jugendfeuerwehr Verl statt.
Nach langer Vorbereitungszeit wurden dort erstmalig 19 Jungen und 3 Mädchen im Beisein der Eltern, der Jugendfeuerwehrabordnung, Vertretern aus Rat und Verwaltung sowie Mitgliedern beider Löschzüge feierlich aufgenommen. Die Leitung der Jugendfeuerwehr übernahmen Dirk Costantino und sein Stellvertreter Wigbert Heidmeier.
Also, was steckt wirklich dahinter? Was macht den Reiz der Jugendfeuerwehr aus?
Heute sind bis zu 35 Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren aus allen Verler Stadtteilen Verl, Kaunitz und Sürenheide in der Jugendfeuerwehr aktiv, um mit Vollendung des 18. Lebensjahres in einen der beiden Löschzüge der Feuerwehr Verl aufgenommen zu werden.
Jeden Dienstagabend findet im Verler Gerätehaus der Übungsabend der Jugendfeuerwehr statt. Dort werden unter der Leitung von Stadtjugendfeuerwehrwart Michael Buschkamp und seinen beiden Stellvertretern Franziska Wiesemann und Robert Stüker, sowie weiteren Betreuern aus den Löschzügen nicht nur Feuerwehrkenntnisse vermittelt, sondern unter anderem auch umfangreiche Jugendarbeit geleistet.
Nach erfolgreicher Grundausbildung mit einer praktischen Prüfung erhalten die Jugendlichen das Leistungsabzeichen der Stufe 1, die sogenannte »Jugendflamme«. Hieran schließt sich die Prüfung auf Landesebene zur »Leistungsspange« an. Hierbei gilt es einen Löschangriff und eine Schnelligkeitsübung sowie einenSportteil im Kugelstoßen und Staffellauf zu absolvieren. Ebenso sind Fragen aus dem Bereich der Feuerwehr, der Politik und des Allgemeinwissens zu beantworten.
Die Jugendlichen lernen sowohl Fahrzeuge der Feuerwehr als auch deren Gerätschaften kennen, um diese im Dienst zu beherrschen. Hierbei wird großer Wert auf die Einhaltung der Unfallverhütungsvorschriften (UVV) gelegt. Regelmäßige Erste-Hilfe-Lehrgänge gehören ebenfalls zur Ausbildung.
"Lange Nacht"
Alle zwei Jahre findet eine sogenannte »Lange Nacht« statt. Dort werden, ähnlich wie bei einer Berufsfeuerwehr, in einem bis zu 24 Stunden dauernden Einsatzdienst, verschiedene Einsätze unter realistischen Einsatzbedingungen geübt.
Weiterhin wird ein großes Pfingstzeltlager in Cuxhaven besucht. Direkt hinter dem Deich an der Elbe kann gesegelt und Ruderboot oder Kanu gefahren werden.
Viele Freizeitaktivitäten, wie Kegeln, Schwimmen, Pizza-Essen, DVD-Nächte, Firmenbesichtigungen sowie Grillabende stehen regelmäßig auf dem Dienstplan.
Müllsammlungen, Pfarrfeste, Kauf- und Klön-Sonntage werden von der Jugendfeuerwehr ebenso mitgestaltet.
Außerdem wird an Generalversammlungen, Festlichkeiten und Großübungen der Löschzüge teilgenommen. In den letzten Jahren wurden nicht nur Berufsfeuerwehren in Gütersloh, Bielefeld und Paderborn besucht, sondern auch Feuerwehren in Schleswig und Bremerhaven.
Einmal im Jahr findet die Orientierungsfahrt aller 12 Jugendfeuerwehren im Kreis Gütersloh statt. Dort wird nicht nur Feuerwehrwissen abgefragt, sondern auch in vielen Spielen Ausdauer, Teamgeist und Spaß gefördert. Nachdem im Jahr 2004 die Verler Jugendfeuerwehr in Rheda-Wiedenbrück erfolgreich war, fand im Folgejahr die Veranstaltung in Verl statt.
Im Jahr 2010 fand an der Ostwestfalenhalle in Kaunitz das jährliche Kreisjugendfeuerwehrzeltlager mit ca. 240 Jugendlichen statt. Nach dem Orientierungslauf, den feuerwehrtechnischen Wettkämpfen und verschiedenen Lagerspielen verbrachten die Jugendlichen die Abende bei Live-Musik am Lagerfeuer.
Dank der großartigen Unterstützung der Stadt Verl, vieler heimischer Firmen, Feuerwehrkameraden und Freunden verfügt die Jugendfeuerwehr Verl heute über ein eigenes Mannschaftstransportfahrzeug und einen Mehrzweckanhänger sowie eine umfangreiche Ausrüstung.
So wird es auch in der Zukunft möglich sein, viele Jungen und Mädchen für den ehrenamtlichen Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr Verl zu gewinnen.