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Umweltschutztipp: Wespen und Hornissen

Wespen und Hornissen – viel besser als ihr Ruf!

Spätestens mit dem ersten Pflaumenkuchen beginnt wieder die Zeit der Wespen, die sich als lästige Tischgenossen zu uns gesellen und Süßes umschwirren. Überall, wo die gelbschwarzen Hautflügler in der Nähe von Menschen auftauchen, stuft man sie pauschal und ohne Unterschiede zu machen als "aggressiv" und "gefährlich" ein. Günstigenfalls gelten sie bloß als "Ungeziefer". Wo immer ein Wespennest entdeckt wird, verlangen einige Bürger die Beseitigung der Störenfriede. Eine Beseitigung darf aber nur in den Fällen erfolgen, in denen eine akute Gefahr besteht. Solche Gefahren können sein: Wespennester in Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern und Alten-heimen sowie auf Kinderspielplätzen.

An fast allen anderen Stellen können die Nester verbleiben. Schließlich sind Wespen auch sehr nützlich:

  • Wespen bestäuben Blüten und sorgen als "Umweltpolizei" auch für die Entsorgung von Aas.
  • Wespen und ihre artverwandten Hornissen fressen andere Insekten und Schädlinge. Pro Tag und Volk bis zu 3.000 Tiere, das entspricht einem Gewicht von ca. 2 kg!

Die Wespenvölker leben nur einen Sommer. Spätestens im September / Oktober werden die Nester aufgegeben. Ein altes Nest wird nie zweimal bevölkert. Wespen und Hornissen reagieren nur dann aggressiv, wenn sich die Menschen ihrem Nest nähern (ab etwa 4 m).

Ansonsten sind die Tiere harmlos!

Sie haben ein Nest entdeckt und sind besorgt?

Zunächst besteht kein Grund zur Panik. Von den acht staatenbildenden Wespenarten, werden nur zwei Arten wirklich lästig:

Deutsche Wespe
Gemeine Wespe
Kopfschild Gemeine Wespe
Kopfschild Deutsche Wespe

Die Deutsche und die Gewöhnliche Wespe:

Die Nester dieser beiden Arten sind i.d.R. nicht sichtbar und befinden sich in Hohlräumen, Rolladenkästen, in Erdlöchern, oder unter Dachpfannen und an ähnlich geschützten Stellen. Diese Tiere fliegen auf Süßes und zeigen ab August eine erhöhte Verteidigungsbereitschaft.

Mittlere Wespe
Kopfschild Sächsische Wespe
Kopfschild Mittlere Wespe

Zu den sehr friedlichen und ungefährlichen Arten gehören diese beiden:

Mittlere Wespe:

Die Nester sind frei sichtbar im Gartengebüsch oder in einer Hecke zu sehen. Die Tiere fliegen nicht auf Süßes und sind sehr friedlich.

Sächsiche Wespe:

Die Nester sind frei sichtbar und hängen auf Dachböden, in Gartenhäusern oder an Dachvorsprüngen. Die Tiere fliegen nicht auf Süßes und sind sehr friedlich.

Markant ist die graue Farbe dieser Nester.

Hornissen
Hornisse

Haben Sie ein sandfarbenes Nest entdeckt, das von besonders großen Tieren bewohnt wird, die noch dazu ein lautes Brummen von sich geben, handelt es sich wahrscheinlich um Hornissen.

Hornissen sind, entgegen althergebrachter Meinung, wesentlich harmloser und friedfertiger als Wespen. Sie stechen nur dann zu, wenn sie sich bedroht fühlen. Ein Hornissenstich ist nicht gefährlicher als ein Bienen-oder Wespenstich.

Ein Wespen- oder Hornissennest muss nicht zwingend entfernt werden. Bei Hornissen handelt es sich außerdem um besonders geschützte Tiere, deren Entfernung nur mit Zustimmung der unteren Landschaftsbehörde des Kreises Gütersloh vorgeno-men werden darf.

Haben Sie ein Nest entdeckt, sollten Sie auf keinen Fall zur Selbsthilfe greifen. Ausräuchern und der Einsatz von handelsüblichen Insektiziden sind keine ausreichenden Mittel, sondern sorgen nur für eine erhöhte Aggressivität der Tiere. Manchmal genügt es schon, Schutzmaßnahmen am Nest vorzunehmen. Beispielsweise kann das Einflugloch mit Fliegendraht verlegt werden oder die Flugrichtung durch Sichtblenden verändert werden. In einigen Fällen ist auch eine Umsiedlung möglich.

Grundsätzlich die Nester bitte auf keinen Fall erschüttern und die Flugbahn nicht zustellen!

Hierzu noch ein paar allgemeine Tipps im Umgang mit Wespen und Hornissen:

  • Süße Sachen im Freien abdecken
  • Kindermund abwischen
  • Süße Getränke nur mit Trinkhalmen genießen
  • Vorsicht beim Verzehr von frischem Obst direkt vom Baum!
  • Nicht nach den Tieren schlagen!
  • Tiere nicht anpusten!
  • Fliegt ein Tier in Körpernähe, Augen schließen, ruhig stehen bleiben und langsam bis zehn zählen. Dann ist es meistens verschwunden
  • Den direkten Nestbereich (bis 4 m Umkreis) meiden
  • In der Nähe von Hornissennestern nachts Beleuchtung vermeiden und Fenster geschlossen halten. Hornissen fliegen auch bei Dunkelheit und reagieren auf Licht.

Kommt es trotz aller Vorsicht zu einem Stich, hilft schnelles Aussaugen der Einstichstelle und Einreiben mit einer Insektenstichsalbe. Bei allergischen Reaktionen sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen.

Auch wenn die Tiere noch so lästig sind, bedenken Sie bitte: Einen Sommer ohne Wespen gibt es nicht!

Weitere Hilfe in schwierigen Fällen:

Untere Landschaftsbehörde Kreis Gütersloh - Tel: 05241 / 85-2712

Fachbereich Sicherheit / Ordnung der Stadt Verl - Tel: 05246 / 961-0