Im Bereich der Alarmierungstechnik ergab sich eine ähnliche Entwicklung wie beim Sprechfunk. Viele Jahre wurde die Feuerwehr über Sirenen alarmiert. Diese Alarmierung hatte allerdings einige gravierende Nachteile. Zum einen war über die Sirenenalarmierung keine gezielte Alarmierung von einzelnen Kräften möglich, zum anderen konnten nur Einsatzkräfte per Sirene alarmiert werden, welche sich auch in akustischer Reichweite dieser befanden. Dies führte zur „stillen“ Alarmierung der Einsatzkraft.
Alarmierungstechnik
Anfangs wurden Funkmeldeempfänger (FME) eingeführt, die über den normalen 4-Meter Kanal via Tonfolge ihre Alarmierung bekamen. Nach der Alarmierung stellte der FME sich auf „mithören“ und die Ansage des Zentralisten der Leitstelle konnte gehört werden. Der Feuerwehrmann oder die Feuerwehrfrau (Frauen waren damals allerdings noch selten in der Feuerwehr) konnte den FME jederzeit an sich tragen und waren dadurch vielerorts im Funkbereich erreichbar, wo eventuell eine Sirenenalarmierung nicht zu hören war.
Um jedoch das analoge 4-Meter Band zu entlasten, wurde 1999 die so genannte POCSAG-Alarmierung (Post Office Code Standard Advisory Group) oder auch digitale Alarmierung im Kreis Gütersloh über den Analogfunk im 2-Meter Oberband eingeführt. Die digitalen Meldeempfänger (DME) konnten, wie auch schon die FME zuvor, in verschiedenen, so genannten Schleifen ausgelöst werden, sodass Einsatzkräfte gezielt je nach Einsatzlage alarmiert werden konnten. Als Nachricht konnten die DME anfangs einen Standardtext pro Schleife über den Lautsprecher abspielen.
Die Weiterentwicklung dessen ist der heute übliche „Textmelder“. Der digitale Meldeempfänger wird wie gehabt über den Analogfunk alarmiert. Das POCSAG-Protokoll stellt allerdings die Möglichkeit Text zu übertragen, welcher dann auf dem Melder angezeigt wird. Hierüber bekommt die Einsatzkraft mit der Alarmierung viel mehr Informationen übermittelt und ist so für den Einsatz besser vorbereitet.
Um die Einsatzkraft noch besser mit Informationen zu versorgen, hat der Löschzug Verl ein eigens entwickeltes Alarmdisplay. Auf diesem Display werden Stichwörter und Abkürzungen voll ausgeschrieben dargestellt. Zur Orientierung wird die Adresse aufgeschlüsselt und auf einer Google Maps Karte im Hintergrund dargestellt. Aufgrund der verschiedensten Einsatzstichwörter wird gleichzeitig auch die Ausrückordnung der Feuerwehrfahrzeuge, ob mit oder ohne Sonderrechte, dargestellt.
Die digitale Melderalarmierung ist grundsätzlich auch über das neue TETRA Netz möglich, wird im Kreis Gütersloh zur Zeit aber nicht angedacht, da unter anderem alle Meldeempfänger gegen neue TETRA Geräte ausgetauscht werden müssten.